4. Januar 2024

Gleitsichtbrillen – die Allrounder | Ihr Dorfoptiker

Gleitsichtbrille

Mit Gleitsichtbrillen alles im Blick

Jeder Mensch der eine Brille braucht hat seine ganz individuelle Sehstärke und benötigt demnach auf seine Bedürfnisse abgestimmte Brillengläser oder Linsen. Benötigen Sie mehr als eine Sichtweite, beispielsweise eine zum Lesen und eine zum Sehen in der Ferne, dann sind Sie mit einer Gleitsichtbrille bestens bedient. Diese vereint nämlich verschiedene Sehstärken in einer Linse, sodass Sie auf mehrere Brillen verzichten können. Wie diese raffinierte Brille funktioniert und ob sie für Sie und Ihre Anforderungen geeignet ist, finden Sie in diesem Beitrag heraus!

 

Inhalt

Für wen eignet sich eine Gleitsichtbrille?

Wie funktionieren Gleitsichtgläser?

Progressiv oder Bifokal: Wo ist der Unterschied?

Gleitsichtbrillen: Fertigung in Präzision

Gleitsichtlinsen für Sonnenbrillen und Kontaktlinsen

Was ist bei Gleitsichtbrillen zu beachten?

 

Für wen eignet sich eine Gleitsichtbrille?

Mit zunehmendem Alter – in der Regel ab 40 – nimmt die Elastizität unserer Augenlinse ab, was vollkommen normal ist. Das führt dazu, dass unsere Augen verstärkt Schwierigkeiten haben sich an unterschiedliche Distanzen anzupassen, also zwischen Fernbereichen und Nahbereichen fließend zu wechseln und scharf zu sehen. Diese Art der Fehlsichtigkeit nennt man Alterssichtigkeit oder auch Presbyopie. Selten tritt diese Form der Fehlsichtigkeit auch in jüngeren Jahren auf.

Meistens entwickeln ältere Menschen eine sogenannte Altersweitsichtigkeit. Ihre Nahsicht wird schlechter. Das heißt, sie können Dinge, die in ihrer direkten Nähe sind, nicht mehr scharf sehen. Zeitung oder ein Buch lesen wird zum Problem. Hier greifen viele zur altbewährten Lesebrille, die eine gute und schnelle Lösung bietet. Doch wenn zusätzlich auch Bereiche in der Ferne unscharf sind, wird es umständlich, denn hier benötigt man eine weitere Brille mit einer anderen Sehstärke. Auch der Zwischenbereich ist wichtig und will scharf gesehen werden.

Diesen fließenden Übergang bieten Gleitsichtbrillen, die speziell darauf ausgerichtet sind verschiedene Sehstärken in einem Brillenglas zu vereinen.

Wichtig ist zu beachten, dass Gleitsichtbrillen nicht für alle Menschen geeignet sind. Wenn Sie an einer Augenerkrankung wie einer Hornhautverkrümmung oder einer Netzhautdegeneration leiden, sind Gleitsichtbrillen womöglich nicht die richtige Lösung für Sie. In solchen Fällen sollten Sie sich an Ihren Augenarzt wenden, der Ihnen andere Optionen empfehlen kann.

Die funktionieren Gleitsichtgläser?

Gleitsichtbrillen sind so konstruiert, dass sie mehrere unterschiedliche Stärken in einer Linse vereinen. Die untere Hälfte der Linse ist stärker und wird für die Nähe benötigt, während die obere Hälfte schwächer ist und für die Ferne gedacht ist. Durch eine spezielle Technik, die als "Gleiten" bezeichnet wird, wechselt die Linse automatisch zwischen diesen beiden Stärken, je nachdem, auf welche Entfernung Sie als Träger schauen. Deshalb werden Gleitsichtbrillen auch Mehrstärkenbrillen genannt.

 

Progressiv oder Bifokal: Wo ist der Unterschied?

Es gibt allerdings verschiedene Arten von Gleitsichtbrillen, die sich in der Art der Linse unterscheiden. Die am häufigsten verwendeten sind die progressiven und die bifokalen Gleitsichtgläser.

  • Progressive Gläser haben eine graduelle Veränderung der Stärke von oben nach unten, wodurch ein fließender Übergang von der Ferne zur Nähe ermöglicht wird. So wird auch das Sichtfeld dazwischen erfasst und bleibt im Übergang scharf.
  • Bifokale Gleitsichtgläser hingegen haben eine deutliche Trennlinie zwischen der Stärke für die Ferne und der Stärke für die Nähe.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Bei der Gleitsichtbrille gibt es keinen starken Bruch zwischen Nähe und Ferne, bei dem sich das Auge immer plötzlich anpassen muss. Das Gleiten ermöglicht einen sanften Übergang zwischen den Entfernungen und Stärken. Zudem wird auch der Zwischenbereich berücksichtigt. Die seitlichen Randbereiche dagegen bleiben unscharf.

Gleitsichtbrillen – Fertigung in Präzision

Damit eine Gleitsichtbrille ihr volles Potenzial entfalten kann, ist es wichtig, dass ein Augenarzt oder ein Optiker Ihre genauen Sehstärken erfasst. Nur dann kann die Fertigung der Gläser so erfolgen, dass Sie alle nötigen Bereiche klar und scharf sehen können. Nach einer präzisen Messung erfolgt die genaue Anfertigung der Linsen.

Mit einem computergesteuerten Schleif- und Polierverfahren – dem sogenannten CNC, wobei CNC für Computerized Numerical Control steht – wird die Oberfläche eines Brillenglas-Rohlings so lange abgetragen, bis die richtigen, vom Computer errechneten Maße erreicht sind. Dieses aufwendige Verfahren hat allerdings auch seinen Preis. Je nach Breite des Sichtbereiches und der Sehstärken, kann eine Gleitsichtbrille zwischen 300 und 900 € kosten.

Wichtig zu beachten ist dabei: Nicht jede Brillenfassung eignet sich für eine Gleitsichtbrille, denn die Gläser brauchen eine gewisse Größe, um alle Sehbereiche aufnehmen zu können.

Gleitsichtlinsen für Sonnenbrillen und Kontaktlinsen

Gleitsichtgläser gibt es auch für Sonnenbrillen . Die Herstellung erfolgt im Grunde genauso wie bei normalen Brillen. Auch selbsttönende Gläser sind möglich. Darüber hinaus gibt es auch sogenannte multifokale Kontaktlinsen, die Ihnen auch eine gleitende Sicht in nahen und fernen Sichtbereich ermöglichen.

Was ist bei Gleitsichtbrillen zu beachten?

Es ist sehr wichtig, dass Ihre Gleitsichtbrille optimal sitzt: Das heißt, das Brillengestell muss sehr genau an Ihre Maße angepasst sein. Verrutscht die Brille immerzu, sind entsprechend die Sehbereiche nicht mehr da, wo sie hingehören. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Brille bequem sitzt.

Ein weiterer Punkt, der zu beachten wäre, ist die Eingewöhnung: Viele Menschen, die anfangen Gleitsichtbrillen zu tragen, brauchen einige Zeit, um sich an die neue Linse zu gewöhnen. Die verschiedenen Sehbereiche mit den unterschiedlichen Stärken verursachen manchmal zu Beginn Schwindelgefühle, besonders wenn man beim Gehen nach unten schaut, Treppen steigt bzw. runtergeht oder sich generell schnell bewegt. Natürlich führt dies bei vielen Trägern zu Verunsicherung. Diese Anpassungszeit ist aber vollkommen normal. Das Gehirn muss sich an den Wechsel erst gewöhnen. Die Eingewöhnung dauert bei den meisten in der Regel ungefähr eine Woche.

Sollten sich die Schwindelgefühle nach längerer Zeit nicht legen, sollten Sie nochmal Ihren Optiker aufsuchen. Es kann nämlich sein, dass die Zentrierung der Linse angepasst werden muss. Auch ein Fehler im Schliff kann dazu führen, dass die Gleitsicht nicht mehr optimal funktioniert und Unbehagen bis hin zu Kopfschmerzen auslöst. In seltenen Fällen stellt sich eine Gleitunverträglichkeit heraus.

Ein Tipp: Bewegen Sie beim Tragen einer Gleitsichtbrille den Kopf in Richtung des Sehbereiches, wenn Sie auf mittlere Entfernung gucken. Beim Lesen sollten Sie nur die Augen senken, denn dort befindet sich der Sehbereich für kurze Abstände. Bei weiten Entfernungen sollten Sie den Kopf etwas senken, sodass Sie durch den oberen Glasbereich gucken, der für die Fernsicht gemacht ist.

Sollten Sie weitere Fragen zum Thema haben oder eine Beratung wünschen, sind wir gern für Sie da. Sie finden uns in unserer Filiale in Neukirchen-Vluyn. Wir freuen uns auf Sie!

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